///PORTFOLIO///
Am Palast der Republik in Berlin erscheinen zwei Schriftzüge.
An der Ostfassade: WIR SIND DAS VOLK!
Und an der Westfassade: WIR SIND EIN VOLK!
Konzept
Es gibt wohl in dieser Republik aktuell keinen Ort, dessen Bedeutung so kontrovers aufgefasst wird, wie der Berliner Schlossplatz mit dem Palast der Republik. Beim gesamtgesellschaftlichen Streit um diesen Ort zeigt sich leider nur zu deutlich, wie fest die Mauer in vielen Köpfen noch steht.
Hier vor dem "Haus des Reisens" am Berliner Alexanderplatz fand am 4. November 1989 die berühmte Großdemonstration mit (vielleicht) einer Millionen Teilnehmern statt. Hier waren, frei nach J.J. Rousseau, die Repräsentierten anwesend und machten so die Repräsentanten überflüssig! "Wir sind das Volk!" war seit den Montagsdemonstrationen in Leipzig und anderswo und auch an diesem Tag in Berlin der Slogan, der dem Willen zur Freiheit, Selbstbestimmung und echter Demokratie Ausdruck verlieh.
Ambivalenter verhält es sich allerdings mit dem Slogan "Wir sind ein Volk!" ... Durch den subtilen Wechsel vom bestimmten zum unbestimmten Artikel kommt der Wunsch einer wachsenden Mehrheit nach der Wiedervereinigung und nach einem westlichen Lebensstil zum Ausdruck.
Für diesen Slogan reklamieren mehrere Quellen in Ost und West die Urheberschaft
(Link hierzu: Deutschlandradio).
Sowohl in Gedenken an den »kurzen Herbst ‘89« als auch mit Blick auf die andauernde Hilflosigkeit der Republik hier eine gemeinschaftstiftende Deutung des Genius Loci zu finden, schlage ich dieses Kunstprojekt vor...
Diese Kunstaktion soll dem Palast der Republik zu einem würdigen Abschied verhelfen, indem sie ihn neu mit Bedeutung auflud. Sie sollte als soziale Plastik an diesem wichtigen Ort ein deutliches und gemeinsames Zeichen setzen für die innerdeutsche Integration und für ein frisches Demokratieverständnis heute.
Der Vorschlag konnte 2004 nicht realisiert werden. Trotz breiter Unterstützung vom Kultursenator bis zu den Palast-Zwischennutzern.
Der Grund für die Ablehnung durch das Bundesvermögensamt war damals, dass das Projekt eine potentielle Großplakat-Werbung am Palast hätte verhindern können…
Aktuell hören wir, dass ein anderes Kunstwerk die Idee weiterträgt:
Die beiden Zitate werden nun am gleichen Ort auf dem für 2015 geplanten Einheits-Denkmal erscheinen.
Spiegel-Artikel: Ehrlich verschaukelt
Am Palast der Republik in Berlin erscheinen zwei Schriftzüge.
An der Ostfassade: WIR SIND DAS VOLK!
Und an der Westfassade: WIR SIND EIN VOLK!
Konzept
Es gibt wohl in dieser Republik aktuell keinen Ort, dessen Bedeutung so kontrovers aufgefasst wird, wie der Berliner Schlossplatz mit dem Palast der Republik. Beim gesamtgesellschaftlichen Streit um diesen Ort zeigt sich leider nur zu deutlich, wie fest die Mauer in vielen Köpfen noch steht.
Hier vor dem "Haus des Reisens" am Berliner Alexanderplatz fand am 4. November 1989 die berühmte Großdemonstration mit (vielleicht) einer Millionen Teilnehmern statt. Hier waren, frei nach J.J. Rousseau, die Repräsentierten anwesend und machten so die Repräsentanten überflüssig! "Wir sind das Volk!" war seit den Montagsdemonstrationen in Leipzig und anderswo und auch an diesem Tag in Berlin der Slogan, der dem Willen zur Freiheit, Selbstbestimmung und echter Demokratie Ausdruck verlieh.
Ambivalenter verhält es sich allerdings mit dem Slogan "Wir sind ein Volk!" ... Durch den subtilen Wechsel vom bestimmten zum unbestimmten Artikel kommt der Wunsch einer wachsenden Mehrheit nach der Wiedervereinigung und nach einem westlichen Lebensstil zum Ausdruck.
Für diesen Slogan reklamieren mehrere Quellen in Ost und West die Urheberschaft
(Link hierzu: Deutschlandradio).
Sowohl in Gedenken an den »kurzen Herbst ‘89« als auch mit Blick auf die andauernde Hilflosigkeit der Republik hier eine gemeinschaftstiftende Deutung des Genius Loci zu finden, schlage ich dieses Kunstprojekt vor...
Diese Kunstaktion soll dem Palast der Republik zu einem würdigen Abschied verhelfen, indem sie ihn neu mit Bedeutung auflud. Sie sollte als soziale Plastik an diesem wichtigen Ort ein deutliches und gemeinsames Zeichen setzen für die innerdeutsche Integration und für ein frisches Demokratieverständnis heute.
Der Vorschlag konnte 2004 nicht realisiert werden. Trotz breiter Unterstützung vom Kultursenator bis zu den Palast-Zwischennutzern.
Der Grund für die Ablehnung durch das Bundesvermögensamt war damals, dass das Projekt eine potentielle Großplakat-Werbung am Palast hätte verhindern können…
..hören wir, dass ein anderes Kunstwerk die Idee weiterträgt.. |
Aktuell hören wir, dass ein anderes Kunstwerk die Idee weiterträgt:
Die beiden Zitate werden nun am gleichen Ort auf dem für 2015 geplanten Einheits-Denkmal erscheinen.
Spiegel-Artikel: Ehrlich verschaukelt